Wegbereiter
Programm
Aufstellungsarbeit
Viele Kinder stellen unbewusst oder bewusst Menschen aus ihrem Alltag nach, wenn sie mit Figuren spielen. Sie erproben, wie es ist, Mama oder Papa zu sein oder jede beliebig andere Person.
In meiner Kindheit hatte ich 75 Indianerfiguren, mit denen ich Situationen aus dem Alltag im Schutz meines Kinderzimmers nachstellte. Auf diese Weise konnte ich verarbeiten, worin ich mich ohnmächtig fühlte oder was ich nicht verstand und was mich traurig und wütend machte. Am hilfreichsten war wohl, dass ich im Spiel jederzeit positive Wendungen herbeiführen konnte und diese mir ein Gefühl von Ermächtigung (Empowerment) gaben. Doch nicht nur das. Hatte ich eine für mich schwierige Situation spielerisch geübt, konnte ich auch im Alltag anders damit umgehen.
So erinnere ich mich zum Beispiel an eine Biologielehrerin, vor der wir alle Angst hatten. Wenn jemand schwatzte, starrte sie dieses Kind solange mit zusammengekniffenen Augen an, bis es völlig verstört war, den Blick senkte und kein Wort mehr herausbekam. Mir schien, dass sie auf mich einen besonderen Kieker hatte, weil ich am häufigsten dran war. Immer wieder spielte ich deshalb zu Hause diese Lehrerin und mich nach. Meine Figur übte, ihr standzuhalten und zurück zu starren. Irgendwann fühlte ich mich darin so sicher, dass ich es live im Unterricht tat. Ich sah fest und fast angstfrei zurück, als sie mich mit ihrem giftigen Blick bedachte. Tatsächlich begann sie irritiert zu blinzeln und drehte sich dann verwirrt zur Tafel um. Danach hat sie mich nie wieder angestarrt.
Die Empowerment-Aufstellungsarbeit ist darauf ausgerichtet, ein Gefühl von Ermächtigung zu schaffen und einen Menschen aus der Ohnmacht in einer Beziehungsdynamik oder aus einer eigenen zerstörerischen inneren Dynamik herauszuholen.
Du kannst dich damit auch Konflikten in deinem Arbeitsumfeld, in deiner Partnerschaft, in der Beziehung zu deinen Kindern, Tieren und überhaupt jedem Wesen in einem geschützten Rahmen stellen.
Im Prinzip ist es möglich, alles in den Ausdruck zu bringen und zu erforschen.
Aufstellungsarbeit ist, wie ein mechanisches Uhrwerk zu öffnen und nachzuschauen, warum die Unruhe darin nicht mehr richtig schwingt. Dort setzt man einen behutsamen Impuls und hilft dem Menschen bei der Regulierung der Blockade. Es ist spannend zu erleben, wie sich nach einer solchen Veränderung auch die Beziehungsgefüge um den Menschen herum positiv wandeln.
Ein Beispiel dafür ist ein erwachsenes Kind, das immer noch um die Anerkennung der Eltern ringt. Häufig versucht es, seinen Weg mit äußeren Erfolgen zu belegen und versteht nicht, warum die Eltern dennoch bei ihrer Skepsis oder Ablehnung bleiben. Der Grund ist: Unsicherheit zieht Unsicherheit an!
So prägt am Anfang die Berührungsangst der Eltern in Bezug auf ein bestimmtes Thema die Entscheidungen des Kindes. Möchte es zum Beispiel frei und künstlerisch arbeiten und die Eltern empfinden diesen Lebensstil als zu unsicher und gefährlich, schwingt dies auch blockierend im Unterbewusstsein des Kindes mit. Es versucht, seinen Lebensstil zu rechtfertigen und mit äußeren Erfolgen zu belegen oder es wagt sich überhaupt nicht, den eigenen Weg zu gehen. Sein Verhalten bestärkt wiederum die Eltern in der Annahme, der angestrebte Weg des Kindes wäre fragwürdig.
In vielen Aufstellungen veränderte sich die Einstellung der Stellvertreter-Eltern schlagartig, wenn das Kind die innere Einstellung wechselte und den eigenen Weg klar äußern konnte. "Das und das werde ich tun und ich habe die und die inneren Ressourcen dafür. Ich freue mich darauf, zu lernen, mich auszuprobieren und Verantwortung zu tragen." Erfolgten Aussagen dieser Art, verwandelte sich die Unsicherheit der Eltern häufig in Anerkennung und Bewunderung. Der Grund ist ganz einfach. Kraftvolle Klarheit vermittelt Sicherheit!
Meine Aufgabe als Unterstützerin und Aufstellerin ist in diesem Fall, das erwachsene Kind zur inneren Klarheit zu führen und ihm beizustehen, wenn es diese erstmalig den Eltern oder dem Partner/der Partnerin gegenüber vertritt.
Weiterbildungsinhalte:
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Aufstellungsarbeit in Selbstbegleitung (um Konflikte mit Menschen, Tieren, Situationen oder schwierigen Entscheidungen zu klären).
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Aufstellungsarbeit innerer Anteile (um unbewusste Blockaden aufzuspüren).
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Aufstellungsarbeit familiärer oder anderer Beziehungsgefüge
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Aufstellungsarbeit zum Befrieden von Konflikten in Gruppen.
Voraussetzung: keine
Im Anschluss an das Seminar gibt es ein Zertifikat.
Gruppenstärke: 24
Keine Hunde mitzubringen
(Auf dem Seminarhof in Preddöhl sind keine Hunde erlaubt)
Preis: 1030 € + 195,70 € 19 % Mwst. = 1225,70 €
(Teilnahmegebühr ohne Übernachtungs- und Verpflegungskosten)
Adresse:
16945 Preddöhl in Brandenburg/Prignitz: