"Bar jeder Vernunft" Berlin 1997
Die Liedermacherin
(Tagesspiegel)
Die Liedermacherin, Maike Nowak, eine der einprägsamsten, intensivsten Künstlerinnen aus dem Osten, wurde durch ihre provokante, unangepaßte Art, poetische Texte, sinnliche Musik und ihre unverwechselbar ausdrucksvolle Stimme bekannt. Sie blieb die einzige weibliche Künstlerin, die sich mit eigenen Texten und Kompositionen behauptete. Sie setzte sich engagiert gegen politische und menschliche Mißstände ein, ohne dabei auf ihren eigenen Stil der Poesie und des Humors zu verzichten.
1981-91 in Ostdeutschland
Maike Maja Nowak gründete 1981 die Gruppe "Kieselsteine" und damit eine einzigartige Form von Liedtheater in Ostdeutschland. Sie stand mehrere Jahre mit einem Duo-Programm mit dem Liedermacher Norbert Bischoff auf der Bühne und trat neben Soloauftritten ("Die Welt ist zu klein, um abzuhauen") in mehreren Besetzungen auf. So unter anderem mit ihrem Programm: "Ich freue mich auf Gestern" mit Rolf Hammermüller am Piano und mit der Gruppe "Herzsprünge" der letzten Formation in dieser Zeit.
1991-1997 in Russland
1991 begann Maike Maja Nowak die große russische Dichterin Marina Zwetajewa zu vertonen. "Es war nicht die Frage, ob ich das möchte, oder nicht. Ich musste nach dem Lesen ihrer Gedichte einfach Musik dazu schreiben, damit ich singen konnte, was zu diesem Zeitpunkt so tief aus mir selbst zu kommen schien." (M. Nowak) Um die Dichterin (gest.1946) besser einfangen und verstehen zu können, entschloss sich Maike Maja Nowak nach Russland zu gehen. In Moskau mietete sie eine Wohnung, ging auf die Spurensuche nach Marina Zwetajewa und komponierte den Zyklus: "Raubst mir nicht die lebendige Seele", erschienen im conMedia Verlag Köln. Sie gastierte mit dem gleichnamigen Programm auf Tournee in Konzerthäusern Russlands, auch nachdem sie ein halbes Jahr später in ein kleines Selbstversorgerdorf in das Gebiet Rjasan umgesiedelt war und dort sieben Jahre lang blieb. 1994 wurde sie beim größten Lied-Komponisten-Festival in Moskau mit dem Hauptpreis geehrt.
Rezension aus der russischen Zeitung: "Der Ruf"
Maja, wir danken Ihnen, dass Sie so talentvoll sind, wie ein Licht in der Dunkelheit. Wenn Sie singen, erinnern sich Menschen daran, dass es noch Sterne, Schönheit und starke Gefühle gibt. (N. Schorochowa)
1997-2000 in Deutschland
1997 kehrte Maike Maja Nowak für ein 5-wöchigen Gastspiel im Spiegelzelt der BJV nach Berlin zurück. "Mein Künstlername Adriana Lubowa und die damit verbundene neue Identität waren wie ein schützender Mantel, um in ein Land zurückzukehren, das mir fremd war. Ich kannte den Westen nicht und war dort, wie alle Ostdeutschen Künstler, auch nicht bekannt." (M. Nowak)
Ihr Programm: "Lieder kurz nach dem Glück" mit dem Pianisten und Komponisten einiger Stücke, Matthias Binner, dem Geiger Wolfram Korr und dem Chellisten Adrian Jones. Die Produktion übernahm die Bar jeder Vernunft in Berlin. Eine gleichnamige CD erschien im John Sylver Verlag. Die Arrangments schrieb Johannes Roloff (Geschwister Pfister), Aus dem geplanten kurzen Abstecher nach Deutschland wird eine Rückkehr. Eine zweijährige Konzerttournee durch Deutschland schloss sich an.
Am 17. Februar 1999 hatte die zweite Produktion "Razzia im Paradies" im BKA Berlin Uraufführung und lief dort 9 Wochen mit sich anschließenden Gastspielen bis 2000.
Zeitungsstimmen:
Freude und Schmerz liegen in ihren Liedern direkt aufeinander.(Der Spiegel)
Die Stimme ist ein Klangerlebnis. Nicht nur, dass ihr kraftvolles Timbre den Saal vibrieren lässt, auch kann sich das Publikum Kraft ihrer Gefühlsstärke einer Gänsehaut nicht entziehen. (Der Tagesspiegel)
Sie mag die große Geste, die raffinierte Körpersprache, den Flirt mit dem Publikum, genauso wie Clownerie. Sie beherrscht das Spiel perfekt. Diese Frau ist ein Geheimnis, das man nicht entschlüsseln möchte, so schön ist es. (Berliner Zeitung)
Ihre Balladen um Liebe und Leben klingen wie Gott gegeben. (Berliner Morgenpost)
Sehr stark, sehr berührend diese Frau. Faszinierend pur. (Süddeutsche Zeitung)
Man denkt an die großen Frauen dieses Genres, an Zarah Leander oder Marlene Dietrich. Aber die Lubowa ist kein Plagiat, sondern eine sehr eigenständige Musikerin. Kaum einer der Zuschauer wird von dem verwirrenden Charisma der Diseuse ungerührt geblieben sein. (FAZ)